Was ist Nahwärme und welche Vorteile bietet sie?

Von Nahwärme spricht man, wenn Gebäude nicht selbst ihre Wärme erzeugen, sondern durch heißes Wasser für Heizung und Warmwasserversorgung über ein Warmwassernetz versorgt werden.

Die Wärmeenergie wird zentral in einem Heizkraftwerk erzeugt und über Rohre direkt zu den angeschlossenen Häusern transportiert. Dadurch werden Öl- oder Gasheizungen in den angeschlossenen Gebäuden überflüssig.

Nahwärmenetze ermöglichen es, ganze Orte umweltfreundlich und nachhaltig mit Wärme zu versorgen.

Durch den Anschluss an ein Wärmenetz können die Heizkosten deutlich gesenkt werden, da Nahwärme in der Regel kostengünstiger ist als individuelle Heizsysteme.

Wärmenetze bieten eine zuverlässige Wärmeversorgung, da sie auf redundanten Systemen und Reservekapazitäten basieren. Dies reduziert das Risiko von Ausfällen im Vergleich zu einzelnen Heizanlagen, insbesondere in kalten Wintern oder bei Störungen.

An ein Wärmenetz angeschlossene Hausbesitzer müssen sich nicht mehr um die Beschaffung und Lagerung von Brennstoffen kümmern. Durch den Wegfall von Heizkessel und dem Lagerraum für Brennstoffe schafft zusätzlichen Raum im Haus, der anderweitig genutzt werden kann.

Ein modernes Nahwärmenetz wird zentral und digital überwacht, und im Falle von Problemen steht ein Kundenservice zur Verfügung, auch an Sonn- und Feiertagen.

Der Hausanschluss und die Installation im eigenen Haus

Zu einem Gebäude, das mit Nahwärme versorgt wird, führen zwei Leitungen: eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung. Das heiße Wasser fließt durch die Vorlaufleitung in die Wärmeübergabestation, gibt dort über einen Wärmetauscher die Wärme an den Heizkreislauf des Endabnehmers ab und kehrt durch die Rücklaufleitung zurück zum Heizwerk. Das zurückfließende Wasser verliert dabei auf seinem Weg an Temperatur, sodass es im Heizwerk erneut erhitzt wird und dann wieder in das Nahwärmenetz gepumpt wird. Dies bildet einen geschlossenen Kreislauf, bei dem kein Wasser entnommen wird.

An der Kellerwand erfolgt die Installation einer Abschlussarmatur. Von dort aus werden die Rohre zum Heizungsraum verlegt, wo eine kompakte Wärmeübergabestation installiert wird.

In dieser Station wird die Wärme aus dem Nahwärmenetz an Ihre Anlage übergeben, wobei dies durch einen sogenannten Wärmetauscher geschieht. Darüber hinaus wird die Anlage über einen Warmwasserspeicher verfügen, ähnlich wie Ihre bisherige Heizung. In diesem Speicher wird das kalte Trinkwasser wie gewohnt erwärmt.


Ein großer Vorteil einer Wärmeübergabestation ist der geringe Platzbedarf. Falls Sie bisher eine Ölheizung mit großen Tanks im Keller haben, gewinnen Sie mit einer solchen kompakten Station einen zusätzlichen Raum. Der Heizraum wird nicht mehr eine Feuerungsanlage sein, die eine Zuluftöffnung erfordert, durch die oft Schmutz und Insekten in den Raum gelangen können. Stattdessen bleibt der Raum sauberer und kann anderweitig genutzt werden.