Fragen und Antworten
(Hintergrund der Frage war: Ein Heizhaus ist ja - neben dem Leitungsnetz - einer der beiden großen Kostenblöcke. Macht es daher Sinn, sich die Kosten für ein oder sogar zwei Heizhäuser zu „sparen“, auch wenn man dadurch höhere Leitungsverluste hätte.)
Bei örtlicher Gegebenheit ist durchaus eine Zusammenlegung zu überdenken, um Synergien zu nutzen. Zum Beispiel um eine große Solarthermie-Anlage im Sommer besser ausnutzen zu können oder anfallende Abwärme zu nutzen. Auch ist es denkbar, das Heizhaus zwischen den beiden Ortschaften zu platzieren.
Dadurch steigen aber die Kosten für die Leitungsverlegung deutlich. Neben den höheren Leitungskosten und -verlusten sind auch die strengeren Vorgaben der Heizungsanlage bei einer Leistung größer 1 MW zu beachten. Dabei sind Lärm- und Emissionsschutz besonders zu beachten. Auch die Dimensionierung des Heizhauses und der weiteren Ausrüstung ist dann nicht zu unterschätzen. Ebenfalls ist das Druckniveau im gesamten Wärmenetz zu beachten, gegebenenfalls muss eine Pumpstation zur Erhöhung und/oder eine hydraulische Weiche zur Entkopplung vorgesehen werden.
Bei der Rohrleitung sind wir in der Machbarkeitsstudie von ca. 250 €/m pro Trassenmeter (nur Vorlauf) ausgegangen. Mit Tiefbau kamen wir auf einen Preis von ungefähr 400 €/m. Sprich bei einer Trassenlänge von 1.000m kommen Kosten von ca. 400.000 € auf einen zu. Ohne dabei auf die genauen örtlichen Gegebenheiten eingegangen zu sein. Die Temperaturdifferenz lässt sich pauschal nicht so einfach ausmachen, dabei spielen Strömungsgeschwindigkeit, Durchflussmenge, Rohrdimensionierung und die Dämmung eine entscheidende Rolle. Er wird vermutlich bei einigen wenigen Grad liegen. Den Temperaturverlust auf dieser Strecke würde ich nicht als das größte Hindernis ausmachen, dabei sind die zu vorgenannten Punkte schwerwiegender. (Quelle: Hr. Reinhard, RhönEnergie)
Bis 400 Meter Tiefe sind es ca. 130-300 EUR pro Meter (Gerätschaften passen auf einen 7,5-Tonner). Danach steigen die Kosten exponentiell: Ein 800 Meter tiefes Loch kostet schon ca. 700.000 EUR (also rund 875 EUR pro Meter). Darüber hinaus (ab einer Tiefe von 1.000 Metern) können Kosten in Höhe von 1.000 EUR entstehen - bis 2.000 EUR pro Meter bei einer Tiefe über 2.000 Meter hinaus. Damit kann ein 2.500 Meter tiefes Loch auf über 5.000.000 EUR kommen. Die Kosten können aufgrund der Untergrundbeschaffenheit aber deutlich schwanken!
Pro Sonde kann das Wasser ca. 50-60 Watt pro Tiefenmeter an Wärme aufnehmen. Bei einer Tiefe von 2.500 Metern wären das 137,5 kW.